Besuch des ADFC im „Autohaus“

Mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Mobilitätshaus

Gruppenbild in Fahrradwerkstatt
Gruppenbild in Fahrradwerkstatt | © Marc Frieling

Was kann ein alt eingesessenes Autohaus bieten, um Vertreter des Fahrradclubs zu einem Besuch zu bewegen? Dieses auf den ersten Blick merkwürdige Zusammentreffen fand am Dienstag, 7. Mai, im „Autohaus Trompeter“ in Lünen-Brambauer nahe der Stadtgrenze zu Dortmund-Mengede statt. Der Beweggrund für das Treffen ist einfach: Das „Autohaus“ versucht seit einiger Zeit den Spagat Fahrräder und Pedelecs sowie PKWs zusammen im Portfolio zu führen. Das Zweirad ist dabei kein Alibiangebot um Greenwashing zu betrieben, wie uns Geschäftsführer Christoph Haumann und Verkaufsleiter Andreas Jubt glaubhaft versicherten. Denn neben dem Verkauf betreibt das Unternehmen auch eine voll ausgestattete und fachkundig geleitete Werkstatt, in der Kundinnen und Kunden ihre Räder reparieren und warten lassen können, egal welcher Marke und egal ob elektromotorunterstützt oder nicht. Zudem werden abgefahrene oder defekte Fahrradmäntel und -schläuche gesammelt, bis auf Weiteres kostenfrei, und der Wiederverwertung zugeführt. Laut Haumann sind Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Verkehrswende für sie keine ideologisch belasteten Unworte, sondern dringende Notwendigkeiten, die auch autoaffine Leute akzeptieren müssten. Entsprechend seien sie dabei, das Unternehmen Schritt für Schritt umzubauen und von einem klassischen „Autohaus“ zu einem „Mobilitätshaus“ werden zu lassen. Natürlich dürfe man die Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Blick verlieren, aber man habe einen langem Atem. Schließlich sei es das einzige Angebot in Brambauer, mit gut 19.000 Einwohnern größter Stadtteil Lünens, Fahrräder vor Ort zu erwerben, warten und reparieren zu lassen. Ein großer Teil des großflächig verglasten Verkaufsraums ist denn auch bereits dem Fahrrad vorbehalten. Derzeit werden zwei in Deutschland ansässige Marken geführt, Waldbike und i:SY, letztere auch als Lastenrad-Version.
Der Umbau sei noch lange nicht abgeschlossen und wird noch viel Überzeugungsarbeit erfordern, aber der Weg sei richtig und wichtig, wie Haumann feststellt. Die Vertreter des ADFC-Kreisvorstandes und der Ortsgruppe Lünen können dem beipflichten und wollen das Unternehmen zum beiderseitigen Nutzen auf diesem Weg unterstützen.

[Foto von links: Christoph Haumann (Geschäftsführer), Kareem Khabbazeh (Werkstattleiter), Werner Wülfing, Marc Frieling, Andreas Abels (alle ADFC), Andreas Jubt (Verkaufsleiter)]


https://luenen.adfc.de/neuigkeit/besuch-des-adfc-im-autohaus-1

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